Dresden – Wenn Molière das gesehen hätte, wäre er vor Lachen aus dem Sarg gesprungen: Das Musiktheater „Expression“ brachte am 14. Februar 2025 im Theaterhaus Rudi eine furiose Neuinterpretation von „Der Arzt wider Willen“ auf die Bühne – und das Publikum liebte es! Drei Abende lang platzte der Saal aus allen Nähten. Wer keine Karte hatte, musste sich wohl selbst einen „Arzt wider Willen“ suchen – vor Frust!

Doch nicht nur das: Die Inszenierung verwandelte die klassisch-französische Farce in eine turbulente Reise in die „Fucking 90er“ des postsowjetischen Raums. Goldkettchen, schrille Anzüge und russische Pop-Hymnen sorgten für eine Szenerie, die irgendwo zwischen Mafiaklamotte und Nostalgie-Trip pendelte. Der Stoff, ursprünglich 1666 geschrieben, bewies dabei einmal mehr, dass menschliche Dummheit, Betrug und Witz zeitlos sind.

Damit nicht genug: Gespielt wurde auf Russisch, gelegentlich auf Französisch, und wer keines von beidem verstand, bekam deutsche Untertitel serviert – ein kulturelles Workout für Kopf und Lachmuskeln!

Hinter dem Erfolg steht das Kreativzentrum Omnibus, gefördert durch das Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden. Und auf der Bühne? Ein interkulturelles Ensemble aus Deutschland, der Ukraine, Kasachstan, Russland und anderen postsowjetischen Ländern. Wer geglaubt hätte, aus einer über 350 Jahre alten Komödie ließe sich kein mitreißender Popkultur-Mix machen, wurde hier eines Besseren belehrt.

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